"Klärchen" Kap.3

Mein Vater und Ich gingen also in den Garten um den Käfig zu Reinigen. Es war keine leichte Aufgabe den Käfig wieder auf Vordermann zu bringen. Er hat bestimmt etliche Jahre auf unserem Boden gestanden. Das gute war, er hatte kein Rost angesetzt. Nur ziemlich verdreckt war er. Ihr kennt doch bestimmt solche Papageienkäfige? So ein "Monstrum" war der Käfig. Nach der "Säuberungsaktion" gingen wir wieder ins Haus. Mein Vater dirigierte mich gleich ins Kinderzimmer und stellte den Käfig auf den kleinen Tisch neben meinem Bett. "Na also!" brummelte er und ging in die Küche und kam mit "Klärchen" wieder. Ach so ja! Vielleicht wundert ihr euch wie der Karton in den Käfig kommen sollte? Ganz einfach! Das Gittergehäuse konnte man vom Boden des Käfigs abheben. Man musste bloß 4 Klämmen, an jeder Ecke eine, Lösen und schon konnte man das Gehäuse hochheben. Ja ja, die Technik von damals!! Mein Vater hob also das Gitter ab und stellte den Karton mit Klärchen auf den Boden des Käfigs. Das kleine Täubchen beäugte uns neugierig und wackelte immer mit ihr kleines Köpfchen hin und her. Es sah richtig "putzig" aus. So halb nackt, nur mit ein paar Daunenfedern bekleidet, kuschelte es sich fest in den Schal und schloss ab und zu ihre kleinen Äuglein.




Wie ihr ja wisst ist das da oben nicht Klärchen. Die Ähnlichkeit ist allerdings frappierend! Ha...Ha..!! Mein Vater verließmich wieder kurz um mit einer kleinen Schüssel mit Wasser in der Hand wieder zu kommen. "Du musst sie schön sauber halten denn Tauben mögen es zu Baden. Zuerst aber nicht so viel sonst wird sie krank!" Erklärte mir mein Vater und stellte die Wasserschüssel auf den Tisch. "Außerdem musst du jeden Tag das Stroh wechseln und auch den Schal sauber halten." Fügte er noch hinzu. "Ohhh-mann!" Dachte ich so bei mir und sah meinen Vater an. "Was gebe ich ihr denn zu "Essen"?? Fragte ich ihn. Sogleich ging er aus dem Zimmer und stellte wiederum ein kleines Säckchen auf den Tisch. "Hier hast du." Brubbelte er und zeigte auf das Säckchen. Was da drinnen war kann ich heute leider nicht mehr Sagen. Ich weiß bloß noch das es eine graue Masse war die man mit Milch verdünnen musste und sie dann den Täubchen irgendwieEinflössen musste. Er erzählte mir auch den Grund. Beide Taubeneltern haben im Kropf ein Organ was eine "breiartige Masse herstellt" um damit das Junge zu Füttern. Eine Art "Muttermilch". Das soll eben mit diesem "Zeug" im Säckchen nachgestellt werden. Jeder Taubenzüchter hat da so sein eigenes "Geheimrezept". So "Bond" mäßig aber keine "Lizenz zum Töten". Ihr wisst schon.
Meine Mutter brachte sogleich etwas Milch und fing an, in einer kleinen Tasse, Milch und das "Zeug" aus dem Säckchen zusammen zu Rühren. Die Fütterung des kleinen Täubchens konnte also beginnen. Mein Vater machte es mir natürlich das erstemal vor. Ich beobachtete ihn sehr genau dabei und "Studierte" jeden Handgriff. Er nahm Klärchen aus ihrem "Nest", drehte sie auf den Rücken und hielt sie dabei mit der Linken Hand fest. In der rechten Hand hielt er eine Pipette und sog etwas von den "Brei" hinein und verabreichte es Klärchen. Zu meiner Überraschung lies sich Klärchen alles ruhig gefallen. Man sah ihr an dass das "Gebräu" ihr wohl schmeckte. Was immer da auch drinnen war. Nach der Prozedur des Fütterns setzte mein Vater Klärchen wieder in ihr Nest und stülpte den Käfig wieder über sie. "Also, nun hast du gesehen wie es geht?" Fragte mein Vater mich. Ich nickte bloß mit dem Kopf und dachte "Oh nein. Das schaffe ich nie!" Mein Blick viel so gleich wieder auf Klärchen. Natürlich, sie schläft schon wieder. Sie sah eigentlich sehr niedlich aus. Wie sie so eingekuschelt in ihrem "Schalnest" lag. Unter den "strengen Augen" meines Vaters musste ich auch gleich am selben Abend beweisen das ich Klärchen auch allein Füttern konnte. Er achtete sehr darauf was ich so machte. Eines machte ich allerdings nicht gern! Das Nest sauber halten. Klärchen hatte nämlich einen ganz schönen "Abgang". Ich glaube aber alle "Babys" haben das. Sogar Tauben!!
                                                  








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