So vergingen die kommenden Tage immer im gleichen Rhythmus. Aufstehen, Klärchen Versorgen und natürlich Schule. Bei schönen Wetter nahm ich den Käfig oft mit hinaus in unserem Garten und setzte mich mit Klärchen ins Gras unserer Wiese. Sie war mir inzwischen ziemlich ans Herz gewachsen und an die "Umstände" die sie mir bereitete, hatte ich mich schon gewöhnt. Natürlich ging die ganze "Sache" auch in der Schule herum. Es verging kein Tag an dem nicht ein Mitschüler oder Freund zu mir nach hause kam um Klärchen seine "Aufwartung" zu machen. Mein Vater kam jeden Tag zu Klärchen und kontrollierte ob es ihr gut ginge. Zweg's Krankheit und so! Mit der Zeit verlor sie auch die letzten weißen Daunenfedern und ihr Gefieder erlangte die "Oberhand". Klärchen sah richtig "TOP" damit aus. Leider bemerkte ich auch das sie die ersten Flugversuche startete. Im Käfig breitete sie immer öfter ihre Flügel aus und flatterte unbeholfen darin umher. Seit einiger Zeit hatte Klärchen auch ihre "Nahrung" geändert. Von "Schleimiger Brühe" zu Körner. Das war Stress pur ihr die ersten Körner (Hafer, Mais und so was) in den Schlund zu Stopfen. Mein Vater sagte aber: "Es muss sein." Mittlerweile hatte sie gelernt allein die Körner auf zu Picken. Eine "Stimme" hatte sie auch schon halbwegs. Zwar noch nicht das typische "GRU...GRU..." aber nahe dran. So langsam musste ich mir Gedanken machen über den Käfig. Er wurde nämlich langsam zu klein für Klärchen. Ich beschloss bei meinem Vater Rat zu holen und ging in den Garten wo er gerade mit seinen Dahlien beschäftigt war. Mein Vater war nämlich großer Dahlien Fan.
Mein Vater sagte zu mir das Klärchen langsam "Flügge" wird und ich versuchen solle ihr das Fliegen bei zubringen. "Wie soll ich das denn machen?" Fragte ich ihn verdutzt und runzelte leicht die Stirn. "Nehme den Käfig mit in den Garten, stelle ihn ins Gras, hebe das Gitter ab und warte was passiert." "Aha" erwiderte ich und ging. Ich befolgte den Rat meines Vaters und schritt so gleich zur Tat. Als ich das Gitter vom Käfig abhob zuckte Klärchen etwas zusammen. Wahrscheinlich hatte sie sich etwas erschrocken und fing sogleich an die Flügel zu Spreizen. Die plötzliche Freiheit schien ihr garnicht geheuer aber wahrscheinlich musste sie sich erst daran gewöhnen. Immerhin hatte sie ihr ganzes junges Leben bis jetzt einen Käfig ihr Zu hause nennen müssen. Ich schaute also gespannt auf Klärchen und wartete ab. Sie hüpfte aus dem Käfig ins Gras, drehte ihr Köpfchen zu mir und beäugte mich aufmerksam. Es schien mir als wolle sie Sagen:" Und jetzt erwartest du wohl das ich fliege?" Mir war klar das es nicht so einfach währe ihr das Fliegen bei zubringen. Ich stupste Klärchen mit meiner rechten Hand öfters an, in der Hoffnung sie würde ihre Flügel Spreizen und Flugversuche unternehmen. Aber nichts da!! Sie Schnabelte bloß an meiner Hand herum und Gurrte verärgert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen